Alpen Berge Wettersteingebirge Schweiz Almageller Horn
Allalinhorn, 4027 m, Walliser Alpen
Allgemeine Infos: Das Allalinhorn erhebt sich rund 9 Kilometer südwestlich von Saas-Almagell. Vier Grate treffen sich am Gipfel: Von Osten zieht der Hohlaubgrat herauf, nach Norden verläuft ein Grat, der erst einige Hundert Meter unterhalb des Gipfels hervortritt, über Mittel-Allalin zum Hinter-Allalin. Nach Osten leitet ein Grat hinab ins Feejoch, nach Süden schließlich geht es hinunter zum Allalin-Pass. Den Raum dazwischen nehmen ausgedehnte Gletscher ein. Auf den weiten Flächen des Feegletschers herrscht ganzjährig Skibetrieb, den (zu) viele Lift- und Seilbahnanlagen von Saas-Fee aus ermöglichen.
Karte 1    Karte 2
Talort: Saas Fee (1772 m, 1300 Einwohner, Wallis) an der Feevispa. Liegt rund 200 Meter oberhalb des Saaser Tales (Saaser Vispa). Leicht erreichbar per Auto oder Bus. Autofreies Dorf.
Bergbahnen: Viele. Zur Besteigung des Allalinhorns nützliche:
Seilbahn Saas Fee - Plattjen (2570 m)
Seilbahn Saas Fee - Felskinn (2991 m)
Standseilbahn Metro-Alpin Felskinn - Mittel-Allalin (3454 m).
Hütten: Britannia-Hütte (3030 m).
Höhendifferenz: Saas Fee - Allalinhorn: 2255 m
Britannia-Hütte - Allalinhorn: 997 m
Bergstation Mittel-Allalin - Allalinhorn: 573 m
Aufstieg: Gletschertour; bei Überschreitung auch leichte Kletterei.
So richtig Spaß macht die Besteigung des Allalinhorns nur als Überschreitung von der Britanniahütte (3030 m) aus über den Hohlaubgrat zum Gipfel und dann nach Norden entspannt hinunter zum Mittel-Allalin (3454 m).
Zugang Britanniahütte: Kaum einer wird angesichts des verführerischen Angebots an Aufstiegshilfen den Weg von ganz unten freiwillig auf sich nehmen. Bei der Auffahrt bis zum Felskinn (2991 m) verbleibt bis zur Hütte nur ein kurzes Wegstück über den Chessjengletscher. Als Kompromiss und interessantere Variante bietet sich die Seilbahn nach Plattjen (2570 m) an. Von dort leitet ein abwechslungsreicher Weg durch den steil abfallenden Osthang über den Heidefriedhof hinauf zur Britanniahütte (3030 m). Als Belohnung gibt's schöne Tiefblicke ins Saaser Tal, zum Mattmark Stausee und auf die ganzen Berge vom Monte Moro Pass bis zur Weissmiesgruppe.
Übernachtung auf der Britanniahütte. Von der Hütte am frühen Morgen hinunter auf den Hohlaubgletscher. Diesen an geeigneter Stelle überqueren und hinüber zum Auslauf des Hohlaubgrates. Auf dem Grat dann teils recht steil immer bergan. Selbst bei widrigen Verhältnissen auf dem Grat kaum Orientierungsprobleme. Bei Neuschnee und Wind allerdings sehr mühselig und zeitraubend, wenn die Spur neu gelegt werden muss. Die schwierigste Passage erwartet den Bergsteiger, wenn die Route vom steilen, luftigen Grat in den Fels des Gipfelaufbaus übergeht. Hier ist etwas Kletterei erforderlich. Bei Vereisung unangenehm, bis zur ersten (künstlichen) Sicherungsmöglichkeit (Eisenstift) dann nicht ganz leicht. Über einige Wandstufen gelangt man anschließend und etwas überraschend auf das östliche Ende des Gipfelgrates und problemlos weiter zum Gipfelkreuz am höchsten Punkt.
Der Abstieg erfolgt leicht auf breiter, ausgetretener Trasse und nur mäßig steil zunächst in östliche Richtung hinab ins Feejoch, dann nach Norden hinunter zum Mittel-Allalin (3454 m). Das letzte Stück unerquicklich über Skipisten.
Panorama: Am Gipfel herrschte bei warmen Temperaturen von nur wenig unter Null Grad und leichtem Schneefall kaum Sicht. Bei guten Verhältnissen großartiger Blick auf die Gletscher ringsrum, die Mischabelgruppe im Nordwesten (Dom, 4545 m), Weissmiesgruppe (Weissmies, 4023 m) im Nordosten und Fluchthorn, Strahlhorn und Rimpfischhorn im Süden.
Chronik:
1856 Erstbesteigung des Allalinhorns über den Allalinpaß und den Südwestgrat durch den Saaser Pfarrer Johann Josef Imboden mit Franz Andenmatten und E.L. Ames.
1882/87 Der Hohlaubgrat zum Allalinhorn wurde erstmals im Abstieg begangen durch Heinrich Dübi mit Alphons und Peter Supersaxo, im Aufstieg 1887 durch H.W. Topham und G.H. Rendall mit Aloys Supersaxo.






© für alle Bilder: Bernhard Mühr